Mittwoch, 5. Juli 2017

P. K. D. #118

The Alien Mind ist albern, ein unwürdiger Abschluß: ein Raumfahrer erwacht aus dem künstlichen Tiefschlaf, weil es eine Kursänderung gegeben hat. Er stellt fest, daß es Norman, der Bordkater, gewesen war, und bringt ihn um. Die Aliens nun, denen der Raumfahrer die Fracht gebracht hat, rächen Norman, indem sie die das Tiefschlafgerät sabotieren und allen Vorrat für den zweijährigen Flug durch Katzentrockenfutter ersetzen, und alle Packungen enthalten die gleiche Geschmacksrichtung.

Das waren sie, sämtliche 118 SF-Geschichten von Philip K. Dick.

»Weird Scenes Inside the Gold Mine«

P. K. D. #117

In Rautavaaraʼs Case – die Brücke zu Poes The Facts in the Case of M. Valdemar ist sicher beabsichtigt – sterben im Weltraum eine Technikerin und zwei Techniker. Aliens gelingt es, das Gehirn der titelgebenden Technikerin in Funktion zu halten. Dann treffen die drei im Jenseits auf Jesus, was die Terraner und die Aliens durch das Gehirn beobachten können. Die Aliens implantieren schließlich die Vorstellung ihres Erlösers, dessen Fleisch und Blut nicht die Gläubigen essen, um ewig zu leben, sondern der umgekehrt für sein ewiges Leben seine Gläubigen konsumiert. Als die Terraner das sehen, schalten sie zum Bedauern der Aliens das Hirn aus. – Eine etwas fleischlos, wenn man das man so bezeichnen darf, dargestellte Idee.

»A place where nothing ever happens …«


P. K. D. #116

I Hope I Shall Arrive Soon ist wohl eine Geschichte mit autobiographischen Zügen: die Biene aus dem Spinnennetz, die ihren Retter sticht, taucht wieder auf. Das Szenario ist bedrohlich: ein Mann liegt über zehn Jahre im Kälteschlaft, aber durch einen Fehler ist sein Bewußtsein tätig. Damit er über die lange Zeitdauer keine Psychose entwickelt, wird er von dem Raumschiff mit seinen Erinnerungen beschäftigt. Als vierjähriger Junge war er schuld am Tod eines Vogels, diese Erinnerung kontaminiert alle anderen, auch die an seine große Liebe, für deren Scheitern er nun auch diesen Vogel verantwortlich macht. Das Schiff versucht es nun mit Wunschvorstellungen des Ankommens, aber auch das hilft nichts. Da versucht es, die große Liebe des Mannes dazu zu bringen, ihn bei der Ankunft zu erwarten. Ab da läßt es Dick geschickt offen, ob die Ankunft mit erwartender Frau real oder eine Bewußtseinsbeschäftigungstherapie des Schiffes ist. Der Horror könnte weitergehen, wenn die glückliche Ankunft zwar real wäre, der Mann die Realität aber nach zehn Jahren reines Bewußtsein seins nicht mehr anerkennen könnte.

»It is the evening of the day …«

P. K. D. #115

Auch Strange Memories of Death ist eine bemerkenswerte Geschichte. Ein Ich-Erzähler macht sich Gedanken über eine menschenscheue Mitbewohnerin. Nur noch er und sie leben in einem Haus, er hat seine Wohnung gekauft, die ihrige soll nun geräumt werden, denkt er. Er stellt sich sie in ihrer Wohnung und ihre Reaktion auf die Räumung vor, dabei ist sie längst aus- und in eine Sozialwohnung gezogen, und er ist der letzte in dem Haus.