Samstag, 25. Februar 2017

P. K. D. #38

In The Trouble with Bubbles / »Plaything« geht es darum, daß die raumfahrenden Menschen aus Enttäuschung darüber, daß es keine bewohnten Welten in ihrem Umkreis gibt, künstliche Welten schaffen und mit denen nach ihrem neurotischen Gutdünken umgehen. Am Ende erlebt der Protagonist diese Willkür auf der Erde. Es ist das Thema von Welt am Draht, das Platons Gleichnis freisetzt: wenn es künstliche Welten gibt, woher weiß man dann, daß die eigene Welt natürlich ist? Für mich ist das bloß literarisch von Interesse, es machte mir nichts aus, ein künstliches Geschöpf zu sein, ich habe, was die Zuschreibung von Übel angeht, ein Autoimmunsystem, das jede Externalisierung der Ursachen abwendet. Ein gewisser Soame Jenyns (1704 ‒ 1786) hatte wohl, wie ich bei Pessoa gelesen, solches in seinem Essay A Free Enquiry into Nature of Origin of Evil beschrieben: »So wie wir in das Leben uns unterlegener Wesen eingreifen […], so, darf man auch annehmen, verfahren Wesen mit uns, die uns überlegen sind wie wir dem Vieh auf unseren Weiden oder den Vögeln in unseren Lüften.« (Fernando Pessoa, Baron von Teive. Die Erziehung zum Stoiker, hrsg. von Richard Zenith, Frankfurt am Main 2008, S. 29).

Fenster #96