Montag, 14. März 2016

Ein weiteres Alibi

Wie ich gerade zufällig zwischen den Seiten 66 und 67 von Albert Camus’ Der Fremde (Reinbek 1961), erfuhr, habe ich für den 6. September 1980, ein – wenn auch nur tagesgenaues – Alibi. Damals kaufte ich nämlich für 3,80 DM in der Buchhandlung Reuffel in der Löhrstraße in Koblenz die rororo-Taschenbuchausgabe dieses Romans.

Ein Kriterium

Unsere Unterhaltung zum Beispiel, hat sie auch nur annähernd mit der Wirklichkeit zu tun? Nein. In einem Roman wäre sie unzulässig.

(Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares, hrsg. von Richard Zenith, Zürich 2003, S. 351).

Freitag, der 14. März 2014


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Am Freitag, dem 14 März 2014, notierte Hans Köberlin folgende Traumsequenz: »Es war mein Schicksal – ich träumte tatsächlich, daß ich dachte, daß es mein Schicksal sei!* –, kilometerlang durch einen sehr engen und unbeleuchteten Tunnel zu gehen, vielleicht sogar, um irgendwo hinzukommen. Dieser unterirdische Weg war neu und sicher, das wußte ich und ging zuversichtlich ein paar Meter, dann graute mir aber doch davor und ich nahm die andere Abzweigung, die zwar auch unterirdische und dunkle Passagen hatte, die aber nicht so lang waren und auch, glaube ich, nicht so eng. Zur Not konnte man immer noch mit der U-Bahn fahren, es gab eine Station, über deren Vorhandensein ich mich allerdings wunderte, es mußte der Eingang zu einer weiter entfernt liegenden Station sein. Es gab viele desperate Traumsequenzen, das war die einzige, die ich mir merken konnte.«


* »Fate does not speak. She carries a Mauser and from time to time indicates our proper path«, so Thomas Pynchon irgendwo, und Hans Köberlin fand, daß es etwas sympathisches hatte, daß das Schicksal in the international spoken language weiblich war.

(aus: ¡Hans Koberlin vive!, Kapitel XIV [Phase 6 – oder: Sehnsucht], 13. März bis 10. April 2014).