Donnerstag, 16. Juli 2015

Mænd & høns


Das war ein sehr, sehr intelligent gemachter Film (man glaube der Kritik des Tagesspiegel nicht: der Kritiker hat – zumindest bei diesem Film – nicht verstanden, um was es geht), ich sah eine subtile Groteske, und ich wunderte mich nicht, als ich las, daß der Regisseur Anders Thomas Jensen auch das Drehbuch zu Hævnen (Susanne Bier, 2010; vgl. Telos, Berlin 2013, S. 81ff.) geschrieben hatte. Die Frauen sind es, die die Zivilisation in die Welt gebracht haben, das war mein erster Gedanke angesichts dieser Brüderbande und angesichts der Auflösung (vgl. ebd., S. 103 und dort die Fußnote 349), und meine ersten Assoziationen nach dem Film bezüglich der Themen und der Quellen waren: Mythologie, Wissenschaft (vor allem die Biologie von Darwin bis zur Gegenwart), H. G. Wells’ The Island of Dr. Moreau (wegen des Plots am ehesten und wegen der Wissenschaft), Maurice Renards Le Docteur Lernen (wegen der Sexualität, wegen der Chimären und wegen des Stiers – nebenbei bemerkt: der Roman ist eines jener Juwele, die gute Freunde oder der Zufall an einen herantragen und die man dann, nach der Lektüre, sein Leben lang bei sich behält), Raymond Queneaus Saint Glinglin (wegen der Mythologie en miniature: den Berg Ida kann man überall finden) und Arno Schmidts Die Gelehrtenrepublik (wegen all dem zusammen).
Wenn ich mehr dazu sagen würde, würde ich zuviel verraten, mehr würde ich also dann erst dazu sagen wollen, wenn alle von mir aus infrage kommenden Personen den Film gesehen haben und wenn ich ausreichend Zeit zur Reflektion gehabt haben würde.